Der kleine Teddy 🧸 hing ganz verloren und alleine am Parkplatz, hoffentlich findet er sein Zuhause wieder.


Der schönste Platz im Wald ist dort ❤️ Schon beim ersten Besuch im Wald habe ich mich in diese Stelle an den Naturteichen verliebt.
Vielleicht bist Du da oben irgendwo liebe Mama?! Ich würde es mir so sehr wünschen.
Der Herbst hat sich heute von seiner schönsten Seite gezeigt. ❤️
Das ist der kleine Andachtsplatz im Wald. Hier saßen wir ein letztes Mal zusammen, Ein letztes Mal alle zusammen und doch soweit auseinander wie ich mir niemals in meinem Leben gedacht habe, das wir jemals sein würden.
Mama ganz vorne bei der Trauerrednerin. Ich vorne links.
Alle anderen, der verbliebene kleine Kreis um mich herum und unendlich weit weg…..sie macht das schon.
Sie macht das schon, hat immer gemacht, musste immer machen, hat ja auch immer gerne gemacht.
Und letztlich ist doch nichts geblieben.
Ich habe viel erlebt in meinem Leben! Sehr Viel!!!
Ich habe als Kind miterlebt wie meine junge Mutter meinen zerfallenden von Krankheit zerfressenen viel älteren Vater zuhause gepflegt hat, bis es nicht mehr ging. Einen lieben Vater, meinen fürsorglichen Papa. Denn ich hatte einen sehr lieben Vater. Einen unvoreingenommen Mann! Ohne Schranken im Kopf. Er hat zuhause oft mit mir gespielt, wir haben zusammen Raumschiff Enterprise oder Dick und Doof geschaut, oder er hat mich mit dem Auto mitgenommen. Ich durfte auf der Hutablage liegen, mich vorne zwischen die Sitze quetschen oder hinter die Sitze in den Fußraum hocken. So wie ich wollte, es gab damals weder hinten Gurte noch Nackenstützen für die Vordersitze. Ich glaube das kam erst später in den 80ern. Ich kann mich nicht erinnern von ihm mecker bekommen zu haben. Einzig wenn mein geturne zu viel wurde, oder er über die Konsequenz beim bremsen nachgedacht hat, musste ich mich mal vernünftig hinsetzen. Ich saß zwischen den Sitzen ihm zugewandt und wir haben gequatscht, so wie man als erwachsener Mann wahrschienlich mit seiner kleinen Tochter quatschen kann. Er hatte auch an der Fahrerseite immer Bonbons, diese Kräuterbonbons mit flüssiger Füllung, ich durfte davon allerding nie probieren. Mein Vater sagte da wäre Alkohol drin und das wäre nichts für Kinder. Dafür rochen sie umso besser, ich bin aber trotz der Neugierde wie sie wohl schmecken nie daran gegangen. Ich habe sein Verbot respektiert.
Bei einem meiner letzten Besuche bei meiner Mutter habe ich Sie gefragt, ich war bestimmt ein freches Kind? Woraufhin sie zu meinem erstaunen sagte, nein. Ich wäre sehr lieb gewesen und als Baby war ich sehr freundlich zu allen die mich angesehen haben und habe viel gelacht. Was bei Fremden natürlich meist besser ankommt als ein heulendes Kind wenn man in den Kinderwagen sieht. Für mich eine schöne Vorstellung, ich fand mich sehr hässlich, wenn ich Fotos von mir sehe. Ein hässliches Baby mit so hellblonden Haaren das man denkt das Kind hatte Glatze.
Zurück zu meinem Vater.
Wenn er von der Arbeit kam hat er mir meist eine Kleinigkeit mitgebracht. Was tatsächlich auch für Staunen bei einer von meinen Freundinnen gesorgt hat. Ihr Vater würde ihr nie etwas mitbringen. Ich kannte es ja nur so. Was natürlich auch die Frage „hast du mir etwas mitgebracht?“ gefördert hat. Vielleicht war es aber auch so eine Art „geheim“ Interaktion zwischen uns. Er schließt die Tür auf und sobald ich den Schlüssel gehört habe, bin ich auf ihn zugestürmt mit der Frage nach dem Mitbringsel. Quasi wie der kleine Hund der einen freudig begrüßt. Süßigkeiten durfte ich mir auch kaufen wenn ich mit ihm unterwegs war. Ich kann mich erinnern, das ich Süßigkeiten von dem kleinen Eckbüdchen bei seiner Arbeit in Oberhausen wollte, ich brauchte nicht betteln. Er hat mir 2DM gegeben und ich durfte alleine zur Bude gehen und mir davon kaufen wonach mir gerade war. 2DM war als Kind eine unfassbare Summe für mich. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Schule und ich bin mit 5 eingeschult worden. Ich hielt dieses große silberne Geldstück in der Hand und war Königin an der Trinkhalle. Natürlich habe ich eine möglichst bunte Mischung gewählt, auch viele kleine Bonbons, ich wollte ja von allem probieren und die Tüte sollte groß werden. Ich hatte eine für mich riesige Tüte Süßigkeiten und war stolz wie Bolle allein einkaufen gewesen zu sein. Die kleine Eck-Bude war nur ein paar hundert Meter entfernt. Mein Vater hat allerdings schon aufgepasst, wann ich wiederkomme. Ich hatte das Gefühl er war sehr fürsorglich wenn es um mich ging. Aber warum sollte ich auch weglaufen bei so einem Papa? Hätte ich niemals getan.
Ich hatte für mich einen wirklich tollen Vater, gut aussehend, was ältere Bilder mir bestätigen, Frauentyp wenn ich meine Oma gehört habe, charismatisch und lustig! Mir hätte er auch gefallen. Mir hat er ja auch als mein Papa gefallen, ich war glaube ich Papa Kind. Aber ich hatte auch eine sehr schöne Mutter, zwei die sich irgendwie gefunden hatten. Wie oder wo weiß ich bis heute nicht. Meine Mutter ist diesen Fragen immer ausgewichen. Es gab aber auch genug Schattenseiten, wo viel Licht ist, fällt auch Schatten.
Zurück zu Papa.
Ich erinnere mich an eine Diskussion, oder eher ein Gespräch. Denn er hat ganz klar gesagt, gibt es nicht. Da war auch Widerstand zwecklos. Es ging um Jeans, ich wollte eine Jeanshose. Mein Vater trug selbst nie Jeans, immer Anzughose, dazu ein Hemd mit IMMER aufgekrempelten Ärmeln. Einen goldenen riesigen Siegelring den meine Mutter mir später geschenkt hat. Ich diesen Ring auch sehr gewinnbringend beim Juwelier verkauft habe. Heimlich verkauft habe. Ohne meine Mutter zu fragen, er gehörte zwar mir aber eigentlich hätte ich gefragt um meiner Mutter nicht vor den Kopf zu stossen. Der Ring hielt leider nicht was er versprach, ich war bei dem Handel aber noch nicht volljährig, woher sollte ich überhaupt wissen was mit dem Ring nicht stimmt. Da half auch alles zetern und drohen der Juwelierin nicht. Ich war damals erst 16, aber habe sie damals schon darauf aufmerksam gemacht, das es nicht mein Job sei, den Ring auf Echtheit zu prüfen. Ich war noch Schülerin. Sie hat das schnelle Geld gewittert und wurde eines besseren belehrt. In dem Ring befand sich zu ihrem Nachteil eine Ringschiene aus billigem Metall und der Goldanteil viel dementsprechend gering aus. Den Ring hatte mein Vater sicher aus dem Ausland, der Türkei mitgebracht. Ich habe mir meine Angst nicht anmerken lassen und ihr sehr überzeugend ihre eigene Dummheit bestätigt. Schwein gehabt!!!!
Als ich meiner Mutter von dem guten Deal erzählt habe, hat sie als erste Reaktion gestutzt, von welchem Ring ich denn rede. Und musste dann lachen, ich glaube Sie wusste das der Ring ein Blender war. Sonst hätte ich ihn vielleicht nicht bekommen und Sie war sofort auf meiner Seite was das rechtliche betraf. Dumme Juwelierin!!!! Das fand ich IMMER toll, ich habe später viel scheisse gemacht aber ich war immer ehrlich und das wusste meine Mutter. Sie hat immer zu mir gehalten! Immer! Weil sie wusste ich lüge Sie nicht an und war dann auch zur Stelle wenn es drauf ankam. Jetzt zum wahren Mammon. Ich hatte zur Heiligen Kommunion echten Schmuck aus Gold mit echter Koralle von meinen Eltern geschenkt bekommen. Das war auch die letzte gemeinsame Feier mit meinem Vater. Währen des Essens beim Griechen, ging er schon ständig vor die Tür, weil er die Schmerzen nicht mehr aushalten konnte. Den Schmuck habe ich selten getragen und nie selbst aufbewahrt. Mama wollte mir den Schmuck erst aushändigen wenn ich mal heirate, zu groß war ihre Angst das der Schmuck bei einem meiner Umzüge in meinem Chaos verloren geht. Kluge Mama! Den Schmuck habe ich nun zu ihrem Tod wieder bekommen. Sie hatte Wort gehalten.
Aber ich war ja noch bei der Jeans die es nicht gab.
Ich wollte Jeans, er sagte gibt es nicht, Jeans zu tragen wäre ungesund. 😫 diese Hosen wären zu eng und würden nur alles zusammen quetschen. Wenn ich mich an seine Unterhosen erinnere, macht diese Antwort Sinn, aber ich habe als Kind keine Schießer feinripp in xxL getragen. Dazu muss ich sagen mein Vater war nicht dick. Aber die Unterhosen irgendwie komisch. Nicht anzüglich groß, aber groß. Witt Weiden führt die bestimmt heute noch, oder wieder. Naja egal, wahrscheinlich bequem, ich bin ja kein Mann um das wirklich beurteilen zu können.
Aber die Jeans gab es nicht.
Ich trage bis heute so gut wie nie Jeans. Ich mag es einfach nicht an mir. Das ist wahrscheinlich Papas Vermächtnis.
Jetzt geh ich rein und koch mir nen Kaffee!